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Porsche steigert Produktion in Leipzig


Sportwagenbauer führt im Januar dritte Schicht ein / Statt 420 rollen dann 500 Autos täglich vom Band

Leipzig. Im Leipziger Porsche-Werk wird wegen der hohen Nachfrage nach den Modellen Cayenne und Panamera eine dritte Schicht eingeführt. Ab dem 23. Januar würden täglich rund 500 statt 420 Autos vom Band rollen, sagte gestern Werksleiter Siegfried Bülow. Darauf hätten sich Geschäftsführung und Betriebsrat verständigt.

Von NILS VOR DEN THAREN Der Sportwagenbauer kommt derzeit kaum mit dem Bau neuer Autos hinterher. Daran dürfte sich auch in den kommenden Monaten wenig ändern. „Die Auftragseingänge entwickeln sich genauso positiv wie die Verkäufe“, sagte Porsche-Chef Matthias Müller dieser Zeitung. Und die zogen in diesem Jahr bislang um über 30 Prozent an. Auch im kommenden Jahr erwartet Müller keinen Absatzeinbruch, sondern lediglich eine leichte Abkühlung. „Das wirft uns nicht um“, erklärte der Unternehmenslenker am Rande der Grundsteinlegung für die Werkserweiterung. Für das Leipziger Werk bedeutet das viel Arbeit. Denn hier werden mit dem Cayenne und dem Panamera zwei besonders absatzstarke Modelle gebaut. Rund 70 Prozent aller Fahrzeuge der Marke stammen derzeit aus Leipzig. Seit dem Produktionsstart im August 2002 wurden bereits mehr als 350 000 Cayenne verkauft, vom Panamera, der 2009 an den Start ging, sind es über 50 000.

Insbesondere beim Cayenne gibt es lange Lieferzeiten, sie betragen laut Werksleiter Siegfried Bülow bis zu acht Monate. „Das müssen wir in den Griff kriegen, damit wir keine Kunden verlieren.“ Deswegen werden ab Mitte Januar täglich rund 500 Autos produziert statt wie bisher 420. Das Personal sei bereits um 120 Mitarbeiter aufgestockt worden, die derzeit qualifiziert würden, so Bülow. Viele haben vorerst einen befristeten Vertrag erhalten. Ein Punkt, an dem der Betriebsrat noch Nachbesserungsbedarf sieht. „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen, damit die befristetet eingestellten Mitarbeiter für die dritte Schicht vorzeitig in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden“, sagte Leipzigs Porsche-Betriebsratschef Knut Lofski. Die dritte Schicht ist bislang zwar nur bis zum 31. Juli vereinbart, doch der Sportwagenbauer dürfte auch langfristig nicht daran vorbeikommen, wenn er seinen Wachstumskurs fortsetzt wie in den vergangenen Monaten. Mit weltweit über 10.000 verkauften Fahrzeugen erzielte der Sportwagenhersteller auch im September ein kräftiges Absatzplus von 37,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zu den Verkaufsschlagern gehörten einmal mehr die Leipziger Modelle, allen voran der Cayenne: 5000 verkaufte sportliche Geländewagen bedeuteten einen Zuwachs von rund 46 Prozent. Der Panamera legte ebenfalls kräftig zu. Die Verkäufe zogen um rund ein Viertel auf fast 2600 an.

Besonders stark wächst die Nachfrage in China. Im September gelang Porsche hier mehr als eine Verdoppelung der Auslieferungen. China ist mittlerweile der zweitgrößte Markt für Porsche. Aber auch in den traditionell wichtigen Märkten Nordamerika und Europa verzeichnete Porsche in diesem Jahr kräftige Zuwächse.

Quelle: LVZ vom 19.10.2011

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